Lüneburg 2023
Die Hansestadt Lüneburg ist eine große Mittelstadt im Nordosten von Niedersachsen und eines von neun Oberzentren des Bundeslandes. Die Stadt an der Ilmenau liegt ungefähr 50 Kilometer südöstlich von Hamburg am Rande der Lüneburger Heide und gehört zur Metropolregion Hamburg. Lüneburg liegt nur etwa 15 Kilometer südlich der Landesgrenzen zu Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises hat mit rund 78.000 Einwohnern den Status einer großen selbständigen Stadt.
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Eine Besonderheit stellt im Südwesten der Altstadt das historische Viertel zwischen der Lüneburger Saline (Deutsches Salzmuseum) und dem Kalkberg dar. Rund ein Drittel der Lüneburger Altstadt liegt mit 1,2 Quadratkilometer auf einem oberflächennahen Salzstock. Gemessen am Salzspiegel gehört er zu den kleinsten Salzstöcken Norddeutschlands, gemessen an seiner Tiefenausdehnung von 4000 Metern zu den größten. Der Salzstock wird vom Grundwasser abgelaugt, wodurch sich die Erdoberfläche über dem Salzstock allmählich senkte. Nach Intensivierung durch erhöhtes Soleabpumpen ab Mitte 19. Jahrhundert erreichte die Senkung an wechselnden Stellen 3–5 cm/Jahr (heute bis 3 mm). Es entstand das „Senkungsgebiet“. Häuser und Kirchen am Rande dieses Gebietes verloren ihre Stabilität und mussten abgerissen werden (die Marienkirche 1818 und die Lambertikirche 1861).
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Die ersten Zeugnisse menschlicher Anwesenheit im Raum Lüneburg werden in die Zeit der Neandertaler datiert. Es handelt sich um 58 Faustkeile, gefunden zu Beginn der 1990er Jahre beim Bau der Autobahn zwischen Ochtmissen und Bardowick. Sie sind etwa 150.000 Jahre alt. Bei dem Ochtmisser Fundplatz handelt es sich vermutlich um ein neandertalzeitliches Jagdlager, wo die frühen Menschen ihre Jagdbeute zerteilten. Von einer durchgehenden Besiedlung des späteren Stadtgebietes konnte damals noch keine Rede sein; jahrtausendelange Kaltzeiten verhinderten dies.
Das erste archäologische Zeugnis einer sesshaften Bauernkultur wurde nicht weit von dem genannten Fundplatz entfernt in der Ilmenau zwischen Lüne und Bardowick entdeckt. Es handelt sich um eine Axt, die aufgrund ihrer Form als „Schuhleistenkeil“ bezeichnet wird. Sie wird in das 6. vorchristliche Jahrtausend datiert und gelangte bereits im 19. Jahrhundert in die Lüneburger Museumssammlung.
Seit der Bronzezeit trägt der Lüneburger Zeltberg eine ganze Reihe vor- und frühgeschichtlicher Bestattungsplätze, die die im Gebiet der Stadt Lüneburg ansässigen Menschen anlegten. Einer der ältesten Funde ist ein „Aunjetitzer Randleistenbeil“. Es stammt aus der Zeit um 1900 v. Chr. Auch aus dem Stadtgebiet selbst stammen eine Reihe eisenzeitlicher Urnenfunde, die bereits im 18. Jahrhundert erwähnt werden. Sie sind – ebenso wie jene vom Lüneburger Kalkberg – in die Privatsammlungen einiger Gelehrter des 18. Jahrhunderts gelangt und bis auf wenige Ausnahmen mit ihnen untergegangen.
Erwähnenswert in diesem Zusammenhang sind die langobardischen Urnengräberfelder vom Lüneburger Zeltberg und von Oedeme aus den ersten Jahrhunderten n. Chr. Auch aus dem frühen Mittelalter existiert eine Reihe von Fundplätzen auf dem Gebiet der späteren Stadt, so beispielsweise auf dem Gebiet der alten Ortschaft Modestorpe unweit der Johanniskirche, dem Lambertiplatz nahe der Saline und im ehemaligen Wasserviertel.
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Durch seine lange Monopolstellung als Salzlieferant im norddeutschen Raum, die erst spät durch Salzimporte aus Frankreich geschwächt wurde, war Lüneburg ein frühes Mitglied der Hanse: Als Bund einzelner Kaufleute in Lübeck 1158 begonnen, kam es 1356 auf dem ersten allgemeinen Hansetag zum Bund von Handelsstädten. Das Lüneburger Salz war notwendig, um die in der Ostsee und vor Norwegen gefangenen Heringe einzupökeln und so konserviert als Fastenspeise im Binnenland anzubieten.
Eine große Rolle spielte der Heringsmarkt der Schonischen Messe. So wurde Lüneburg zusammen mit Bergen und Visby (den Fischlieferanten) sowie Lübeck (dem zentralen Handelspunkt zwischen Ostsee und Binnenland) rasch zu einer der wichtigsten und reichsten Städte der Hanse. Das Salz wurde im Mittelalter zunächst auf dem Landwege über die Alte Salzstraße nach Lübeck befördert. 1398, mit Eröffnung des Stecknitzkanals, setzte sich der Transport auf dem Wasserweg in die Lübecker Salzspeicher durch.
Um 1235 entstand das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg, das wiederholt in verschiedene Linien geteilt und wieder zusammengeführt wurde. Die so immer wieder entstehenden Teilstaaten, die staatsrechtlich im Rang von Fürstentümern standen, erhielten ihre Namen in der Regel nach ihrer jeweiligen Residenz. So entstand zwischen 1267 und 1269 erstmals ein Fürstentum Lüneburg mit Lüneburg als Residenzstadt. Im Zuge des Lüneburger Erbfolgekriegs warfen 1371 aufständische Bürger die Fürsten aus der Stadt und zerstörten die landesherrliche Burg auf dem Kalkberg sowie das nahegelegene Kloster. Die dadurch und mit dem Landfrieden 1392 erkämpften Rechte unterschieden sich besonders im 15. Jahrhundert kaum noch von denen einer freien Reichsstadt; doch eine rechtliche Anerkennung einer Reichsunmittelbarkeit hat es nie gegeben. Diese weitgehenden Rechte konnten bis 1637 verteidigt werden. Das Geld blieb in der Stadt, die reichen Häuser und Kirchen entstanden.
1392 wurde Lüneburg das Stapelrecht verliehen. Es zwang reisende Kaufleute, mit ihren Fuhrwerken Lüneburg aufzusuchen und ihre Waren dort zu „stapeln“, also zum Verkauf anzubieten. Damit die Kaufleute Lüneburg nicht umfahren konnten, wurde um 1397 westlich der Stadt eine unpassierbare Landwehr angelegt, die Errichtung einer östlich gelegenen Landwehr erfolgte um 1479.
Eine Krise bedeutete der Lüneburger Prälatenkrieg von 1446 bis 1462, der erst aufgrund der Intervention des dänischen Königs Christian I., des Bischofs von Schwerin sowie des Lübecker Bischofs Arnold Westphal beigelegt werden konnte. 1454 wurde im Forderungskatalog der Sechziger mehr Einfluss der Bürger im öffentlichen Leben eingefordert. Seit Ende 2007 trägt Lüneburg wieder den Titel Hansestadt.
Quelle Text Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BCneburg
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